Talon 60 - Stormbreaker

Unsere Kritiken zu Cons
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Finlass
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Joined: 04 Dec 2008, 11:33

Talon 60 - Stormbreaker

Post by Finlass »

Orga: Spielfreude e.V.
Location: Schützenhalle Hofolpe
Datum: 06.09.-10.09.2012
Sicht der Dinge: SC-Seite

Location:

Hmmm.... an sich nicht schlecht. Schön abgelegen, mitten in einer Senke umgeben von Wald. Das hatte den Effekt, dass das Lager und der Kampfplatz sich auf drei „Etagen“ verteilt haben. War recht hübsch anzusehen. Die sanitären Anlagen waren wunderbar sauber und modern und es war super, dass von Orgaseite eine Überdachung für die Tische neben der Taverne organisiert wurde. Dicke Minuspunkte gibt es allerdings für den Boden. Zum einen gab es sehr viel Schotter, in dem teilweise auch noch Scherben lagen, sodass mein Plan als Hobbit barfuß zu laufen komplett ins Wasser gefallen ist. Für Charaktere mit dicken Stiefeln natürlich weniger ein Problem. Viel schlimmer allerdings: Der Boden war steinhart und der Versuch, normale Heringe hereinzuschlagen war ein Desaster. Es war zwar sehr nett von der SL, dass sie stabilere Nägel zur Verfügung gestellt hat, aber den Hinweis darauf hätte ich mir sofort bei der Zuweisung des Zeltplatzes gewünscht und nicht erst nachdem die Hälfte unserer Heringe komplett verbogen waren. Jetzt müssen wir neue kaufen...
Also alles in allem kein schlechtes Gelände, aber die unterste Ebene ist zum Zelten absolut mies.


Verpflegung:

Na ja, als Hobbit hatte ich naturgemäß eine Menge Lebensmittel dabei, ebenso wie meine lieben Verwandten, daher war ich schon recht gut versorgt :D Schade, dass wir IT nur ein Picknick geschafft haben, denn das war eigentlich schon was Tolles^^
Trotzdem war ich sehr froh über die Grillstation (warmes Essen, yay!). Danke für die Mühen!


Orga:

Generell erstmal sehr nett. Während des Spiels brauchte ich sie eigentlich nicht, daher habe ich keine Ahnung wie schnell im Notfall eine SL zu finden war. Im Vorfeld war die Kommunikation leider eher nicht so gut, zumindest habe ich auf zwei Emails mit Fragen nie eine Antwort bekommen. :(
Positiv zu erwähnen sind noch die tollen Basteleien, die auf die Beine gestellt wurden (der Golem! Der Sarg! Und schicke neue Missie-Masken)


NSCs:

Da man sie hauptsächlich kämpfend erlebt hat kann ich gar nicht so viel sagen. Generell hatte ich einen guten Eindruck, abgesehen von einzelnen Dingen die ich mal als Anfängerschnitzer abstemple. :) Die Baroness war toll, ebenso wie ihr Herold. Ich liebe solche Charaktere und ich habe versucht, ihnen möglichst oft zuzuören solange es IT logisch war ^^
Herzlichen Glückwunsch übrigens an den Späher, der es geschafft hat mich zu verletzen. :D Ja, das ist eine Leistung, denn innerhalb von vier Jahren ist das erst einem einzigen anderen Mitspieler gelungen. ^^ (auch in Talon, das sollte mir zu denken geben...)


Spieler:

Sehr viele bekannte Gesichter (irgendwie scheinen 90% der Leute vom Generations auch beim Stormbreaker gewesen zu sein ;) ). Ist natürlich immer wieder schön, manchmal allerdings auch ein wenig problematisch. Ihr wisst das ja selbst, es werden automatisch viele Sachen sehr intern geklärt und die Informationsflut kommt ins Stocken (gerade Samstag hatte ich keine Ahnung was Sache war). Nun hat das meinen Charakter meist weniger gestört, das war kein Plotjägercharakter, aber wenn ich einer gewesen wäre hätte ich nach meinem Gefühl neben dem Haufen mächtiger Magier und Truppenführer keine große Chance gehabt etwas beizutragen.
Aber auch wenn ich ein wenig nörgle, das Spiel hat Spaß gemacht sowohl mit den Bekannten als auch mit den Unbekannten. Gerne wieder :)



Plot:

Ja, da war auch Plot :) Wir sind auf einem Feldzug gegen das Archonat,und eines schönen Morgens lässt uns eine Baroness einen Spiegel zukommen durch den sie mit uns sprechen kann und schickt uns immer mal wieder Missgestaltete vorbei, die uns ziemlich verdreschen. Und sie hat einen Plan, einen großen Plan. Was? Nun, das galt es herauszufinden.
Ich war ehrlichgesagt den ganzen Con lang völlig ahnungslos ob und wie man das herausfinden sollte, abgesehen von „Abwarten und schauen, was auf einen zukommt“. Hat mich nicht gestört – wie gesagt, ich war Hobbit, kein Plotjäger.
Wie wir den Plot gelöst haben, habe ich ehrlichgesagt keine Ahnung, aber ich habe auch vergessen, nachzufragen. Mir reichte es, Samstag Abend in den Wald zu gehen und plötzlich vor einem langsam aus der Erde herauswachsenden Kristallelementar zu stehen, dessen riesiger Kopf uns anstarrte und von dem bereits ein Arm hin und her peitschte. Hilfe! O___O Es folgte ein Kampf, in dem zunächst niemand fiel und dann innerhalb von wenigen Augenblicken das Lazarett von „nicht vorhanden“ zu „hoffnungslos überfüllt“mutierte. Und es fielen mehr und mehr von uns... und dann kam die Ansage der Baroness: Die, die noch stehen machen wir zu Krägen, die anderen können wir noch als Missgestaltete verwenden!“ Ich stand noch und die Situation war so mies, dass ich ganz arg geschluckt habe. Das war toll! *__*
Aber noch... eindringlicher war das Freitag-Abend-Ritual. Wir wurden zu einem „Spektakel“ eingeladen und fanden einen Ritualkreis mit einem Glassarg vor, in dem eine unserer Schankmaiden gefangen war. Davor stand der Herold (?) der Baronin und begrüßte uns wie ein Showmaster – und kommentiert das folgende Spektakel auch wie einer. Und während des unvermeidbaren Kampfes klatscht plötzlich die blutverschmierte Hand der Maid absolut filmreif an die Scheibe des Sargs und es ist überall Blut. Und dabei schreit sie auch noch panisch.... Mein Charakter konnte ja nicht kämpfen und hatte daher Zeit, eine ganze Weile mit offenem Mund dazustehen. Ich muss sagen, das war ein äußerst beklemmender Anblick und für mich die bisher heftigste Szene die ich je auf einem Con erlebt habe. Wow.



Fazit:

Ich bin im Vorfeld und bis einschließlich Donnerstag Abend eigentlich etwas traurig gewesen, weil ich lieber auf NSC-Seite sein wollte – da gehöre ich auf Schlachtencons nun einmal hin. Als SC war ich nur da, weil ja ursprünglich das Banner auch kommen wollte. Nachdem ich Samstag Morgen meine Schlachtenbeschäftigung gefunden habe (Leute rausziehen und Wasser rumreichen) war ich allerdings voll zufrieden und ganz glücklich darüber, zur Abwechslung mal etwas Action zu haben und nicht die Leute mit dem halben Dutzend Wunden versorgen zu müssen ;P
Insofern... solides Con mit so einigen sehr krassen Szenen, diversen sehr schönen Spielmomenten und ohne große Schnitzer. Großer Pluspunkt: 4 Tage! Das ist immer viel angenehmer als nur von Freitag bis Sonntag.

Bewertung: Nach langem Überlegen: 4 von 5. Gefühlt liegt es hinter einigen anderen Cons die ich mit 4 bewertet habe, aber nur eine 3,5 will ich auch nicht geben, dazu war es wiederum zu gut.
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Digioso
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Re: Talon 60 - Stormbreaker

Post by Digioso »

Orga: Spielfreude e.V.
Location: Schützenhalle Hofolpe
Datum: 06.09.-10.09.2012
Sicht der Dinge: SC-Seite

Location:

Ich schließe mich hier der Meinung von Finlass an. Der untere Platz ist leider mit normalen Heringen nicht wirklich zu benutzen und selbst von den besseren Heringen (aka. lange Schrauben) habe ich vier Stück verbogen. Drei Stück habe ich beim Abbauen quasi erst ausgraben müssen. Erst, als einer der anderen Spieler eine Zange organisiert hat, ging es halbwegs vernünftig.

Verpflegung:

Die Grillstation war wirklich praktisch, auch wenn ich mich schlussendlich zum Mittagessen doch nur einmal dort bedient habe. Die warmen Brötchen jeden Morgen waren allerdings super.

Orga:

Top! Ich stand ja ziemlich dicht an dem Sarg, als dort das Blut gespritzt ist und konnte sehen, wie das Blut mit den Händen im Todeskampf verschmiert und mit dem Mund geprustet wurde. Das hat wirklich Eindruck gemacht.
Und der Kristallgolem natürlich auch. Und irgendwie hat der die ganze Zeit immer in meine Richtung geguckt. *Angst*

NSCs:

Sehr tolle NSCs. Ich habe nich einen Treffer abbekommen, der zu hart war und konnte mich auch nicht darüber beklagen, dass irgendwer nicht ausgespielt hätte. Neben der Baroness und ihrem Herold ist mir ein ganz bestimmter NSC im Gedächtnis geblieben, mit dem ich Samstag nach der Endschlacht noch ausgiebig reden konnte. Dieser verdammte Archonatsbogenschütze komplett in Schwarz als Missi 2.0! Quasi jeder Schuss ein Treffer. Zwei Mal hatte ich einen Pfeil im Bauch stecken und wenn man nah genug heran kam, hat er seine beiden Schwerter gezogen und alles im Nahkampf niedergemetzelt. Selbst als wir zu dritt auf ihn gingen, befand ich mich danach auf dem Boden.
O-Ton von ihm: "Ich habe in deinen Augen gesehen, dass du einfach nur Angst vor mir hattest."
Und ja, die hatte ich verdammt noch Mal. Und das war auch gut so. *g*

Spieler:

Bei den Spieler muss ich sagen, dass dies neben dem Kiesboden mein einziger echter Wermutstropfen war. Das generelle Problem an einem solch stark bespielten und mit Landescharakteren ausgestatteten Land ist, dass es für andere nicht so ganz leicht ist, Anschluss zu finden bzw. irgendetwas zu machen.
Am extremsten dürften dies die Thorwaler zu spüren bekommen haben. Ihr Konzept passt leider nicht so toll zu Talon, so dass sie am Ende halt mehr oder weniger zu Säufern und Prüglern degradiert worden sind und es abgesehen von Schlachten nur wenig Interaktion mit ihnen gab. Sie waren natürlich entsprechend kampfstark, aber ansonsten mehr oder weniger ausgeschlossen.
Nicht ganz so schlimm, aber immerhin ein wenig ging es einigen anderen (selbst Charaktere aus Talon) und mir auch. Ja, es macht im realen Leben Sinn, wenn sich die Heerführung intern berät und dann die Ergebnisse verkündet, aber in der Zwischenzeit mussten alle anderen Däumchen drehen.
Als wir herausgefunden haben, dass das Archonat eventuell über Fernmagie verfügt (etwas, dass es in Talon eigentlich nicht gibt, aber angeblich hat sich wohl der Herold teleportiert und auch der Spiegel war im Prinzip Fernmagie. Zudem hat das Archonat wohl Möglichkeiten, den Boden zu verseuchen, so dass sie dort Fernmagie wirken können.) und sie darüberhinaus noch Namen, Blut und Gewebeproben von einigen Charakteren (inklusive der Heerführung !) sollte doch eigentlich Vorsicht geboten gewesen sein. Es gibt Zauber wie Auftrag, Freundschaft oder Voodoo und gerade, wenn man den Namen seines Opfers und noch Blut hat, sind für einen Schwarzmagier auch irgendwelche Rituale möglich. Die Warnungen von mir wurden allerdings nicht so wirklich ernst genommen...
Wir konnten also von Glück reden, dass die Baroness "nur" einen Kristallgolem beschworen hat und nicht einfach unsere Gefährten kontrolliert hat.
So richtig Feierstimmung schien auch nach er Endschlacht nicht aufzukommen, denn es klang eher so, als versuchten sich die Thorwaler und die Talons gegenseitig mit ihren Liedern zu übertönen.
Richtig gut gefallen haben mir aber die Gespräche (bzw. das Spielen) mit Wenzel, Koru, den Hobbits und Khrr'Trssh und der Trauergottesdienst für unseren gefallenen Kameraden.

Plot:

Wie Finlass schon geschrieben hat, gab es durchaus auch Plot. Allerdings hatte ich mir den ein wenig anders vorgestellt. Wir waren schließlich ein Heer, dass ins Archonat vordringen und dort angreifen wollte. Aber im Prinzip haben wir einfach nur irgendwo unser Lager aufgeschlagen und Angriffe abgewehrt. Die ganze Truppe ist vier Mal ausgerückt. Einmal zur Anreise, weil der 2. Trupp angegriffen worden war. Dann nochmal, um die Schankmaid und die beiden Entführten zu retten. Ein weiteres Mal, um einen Trupp des Archonats zu verfolgen, die neue 'Bauteile' für Missgestaltete transportiert haben, aber wir konnten sie nicht einholen. Und dann noch einmal zur Endschlacht. Ein Feldzug klingt für mich irgendwie anders. Eher nach dem, was die beiden (nicht bespielten) Flanken unseres Feldzugs gemacht haben. Diese haben ein Archonatslager dem Erdboden gleich gemacht. Wir haben uns im Prinzip eigentlich nur verteidigt oder Gefährten gerettet.
Rätsel oder dergleichen gab es nicht wirklich zu lösen. Wir mussten einfach nur im Lager warten, bis etwas passierte. Gut, es war ja auch als Schlachtencon ausgeschrieben, aber dennoch... Es lief halt einfach darauf hinaus, dass wir uns verteidigen mussten und uns in der Zwischenzeit von der Baroness verhöhnen lassen durften.

Fazit:

Ein schöner Schlachtencon und insbesondere die Dauer von vier Tagen hat richtig Spaß gemacht. Abwertungen gibt es wegen der oben beschriebenen Dinge.

Bewertung: 3,5 von 5
Leg dich nie mit einem BAOD an, oder du bist selber dran.

Das Leben ist grausam.
Wenn es mal nicht grausam ist, ist es grausamer.

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